Der Heilige Cucuphahes.

Christophorus der Flußdurchwater
der trug den Sohn von Gott dem Vater
(das Jesusknäblein!) auf den Schultern;
besorgt, es könnt' herunterpultern
und sich brechen alle Gräten,
wenn seine Füße fehl mal träten,
oder gar im Fluß ersaufen!
sah man ihn sich die Haare raufen
und hört' ihn rufen: "He, du Wicht!
Cucuphahes, komm' mit Licht!
Übers Wasser aus der Ferne
Sei Leuchturm mir mit der Laterne!"

Auf vielen alten Heil'genbildern
taten Maler dies so schildern:
Ganz groß: Christoffel mit dem Sohne
Gottes, und dann wie zum Hohne,
jenseits des Flusses: winzig klein
süht man den Cucuphahes s-tein!
(im singenden Dialekt des Hamburgers zu sprechen)
In Wahrheit war er sehr viel größer,
ja, größer noch als Fred der Flößer!
und der war schließlich fast einsachtzig
Wer das gelesen hat, der fragt sich:
"Ist das korrekte Kunstgeschicht'?"
Nein! Cucuphahes war kein Wicht!

Ernst Eugen Schmidt